Der Celtic Park ist eine der stimmungsvollsten Arenen im Europäischen Fußball. Ein Besuch steht schon lange auf meinem Wunschzettel. Zum Champions League Auswärtsspiel der Bayern im Februar 2025 hat es endlich geklappt.
Spieltag
Meine Reise am Spieltag nach Glasgow beginnt in Edinburgh. Beim gemütlichen Frühstück im Hotel treffe ich ein paar Bayernfans, die ebenfalls nach Glasgow fahren. Zusammen mit T. – einem der Fans – gehe ich zum nahegelegenen Bahnhof Waverley, kaufe ein Ticket (16 GBP) und fahre nach Glasgow Queen Street.


Nachdem ich mein Gepäck ins Hotel gebracht habe, laufe ich quer durch die Altstadt. Georgesquare, das James-Watt-Denkbmal, Buchanan Street und ein frühes Abendessen stehen auf dem Programm. Mein Ticket bekomme ich am Merchant Square.













Celtic Park Glasgow
In Glasgow gibt es einen beeindruckend angelegten Friedhof mit Blick über die ganze Stadt: von hier – Necropolis – scheint das „Paradise“, wie der Celtic Park liebevoll genannt wird, zum Greifen nah.

Der Weg zum Stadion beginnt natürlich nicht an einem Friedhof sondern in einem Pub. In Stimmung kommen die Fans, insbesondere die des FC Bayern, in einem typisch bayerischen Bierlokal, das man sich nicht entgehen lassen sollte: dem Bavarian Brauhaus in der 30 Bothwell Street. Riesige Bierauswahl und tolle Stimmung! Ich gönne mir ein Paulaner vom Fass und mache mich früh mit dem Bus auf in Richtung Stadion.

Zur Busstation sind es nur wenige Minunten. Im Feierabendverkehr dauert die Fahrt durch die Stadt etwa eine Dreiviertelstunde. Am Forge Retail Park steige ich aus und gehe gemütlich zum Stadion.
Hinweis: Google Maps nennt eine spätere Haltestelle und möglicherweise einen etwas kürzeren Fußweg zum Celtic Park. Hätte ich diesen genommen, wäre mir vermutlich der Blick auf die ankommenden Mannschaftsbusse und die Stimmung dort entgangen, weil man auf diesem Weg nicht das Gebäude am Main Stand überqueren muss.



Die Mannschaftsbusse fahren direkt vor die Haupttribüne (Main Stand). Um zum Auswärtsblock zwischen Main Stand und Lisbon Lions Stand zu kommen, muss man den Platz überqueren, der für die Ankunft der Busse eine knappe halbe Stunde lang gesperrt ist.

Der Stadionplan ist eingebettet von der offiziellen Homepage von Celtic Glagow


Ankuft Celtic
Ankunft Bayern
Im Stadion

Nachdem die Sperren geöffnet sind laufe ich einer größeren Gruppe hinterher und stehe plötzlich im Innenraum des Stadions nahe der Eckfahne. Die Zuschauerplätze enden hier nahe der Seitenlinie. Ein typisch britisches Stadion eben. Bevor ich meinen Platz suche, schieße ich noch ein paar Fotos.






Laut Ticket ist mein Platz in Reihe G. Das bedeutet soviel wie siebte Reihe. Allerdings bleiben die unteren Reihen gänzlich frei.

So suche ich mir einen Platz am Rand der Kurve in der obersten Reihe des Gästeblocks unter dem Tribünendach. Regen kann auf der Insel ja immer mal kommen – hierhin aber ganz sicher nicht.
Das Stadio füllt sich! Noch gut eine Stunde bis zum Anpfiff. Ich unterhalte mich mit zwei Studenen, die sich als Ordner bequem und entlohnt das Spiel neben mir ansehen.





Stimmung vor dem Anpfiff. Die Stadionregie spielt „You’ll never walk alone“ ein. Nach rund 50 Sekunden wird es laut im Stadion: die Zuschauer wollen keine Konserve. Sie wollen selbst weitersingen und so wird es erstmal richtig laut im Paradise. Seht und hört selbst:
Die Champions League Hymne
Es gibt Fans, die sie gar nicht mögen: die eher kommerzielle als traditionelle Hymne der Champions League. Bei Celtic ist das anders: hier kocht das Stadion wenn die letzten Klänge erklingen…
Das Spiel
Es ist eigentlich schnell erzählt. Celtic schießt früh das erste Tor. Aber abseits! Das Tor wird nicht gegeben und von nun an dominieren die Bayern das Spiel weitgehend. Nach Toren von Olise kurz vor und Harry Kane nach der Halbzeitpause gelingt Maeda in der 79. Spielminute der Anschlusstreffer. Dieser sorgt noch einmal für ein Aufbäumen in der Mannschaft und Stimmung im Stadion. Aber es passiert nichts zählbares mehr und Bayern gewinnt das Hinspiel mit 2:1. Bei einem 1:1 im Rückspiel macht Bayern die Sache noch einmal spannend, zieht am Ende aber doch verdient ins Achtelfinale ein.
Fankultur
Drei Melodien bleiben mir wie Ohrwürmer im Gedächtnis. Immer wieder hört man die Lieder „Let the people sing“ und „Grand old team“ (in Everton wird das auch gesungen): etwa bei Ankunft der Mannschaftsbusse oder vor und nach dem Spiel. Ein Highlight gibt es in der 67. Spielminute wenn an den Europapokalsieg in der Hitze Lissabons 1967 erinnert wird (im Video unten ab ca. 1:58).
Let the people sing
Grand old team
’67 – in the heat of Lisbon
Nach dem Spiel
Nach Abpfiff bleiben die Bayernfans (gezwungenermaßen) noch etwa eine halbe Stunde in ihrem Block bis der Celtic Park sich weitgehend geleert hat. Erst dann dürfen wir das Stadion verlassen. Etwas ausgekühlt laufe ich einer guten halben Stunde zurück zum Hotel.

Am nächsten Morgen genieße ich die Erinerungen an diesen einmaligen Fußballabend bei einem gemütlichen Frühstück und vertrete mir ein wenig die Beine. Eines ist sicher: ein Besuch im Celtic Park macht definitiv Lust auf mehr! Zumindest mir.