Urlaubsreisen im Wohnmobil sind eine schöne Sache. Aber lohnt sich das Reisemobil auch für Kurzausflüge? Ob Vergnügen und Erlebniswert höher sind, als der Aufwand für Planung, Vorbereitung, Packen und Gepäck umladen wollen wir herausfinden… Am Freitag nach Büro- und Schulschluss fahren wir los. Etwa eineinhalb Stunden Fahrt liegen vor uns bis wir unser Leihmobil in Isny (Allgäu) abholen können. Ein fast fabrikneuer Dethleffs „Trend“ steht für uns bei McRent bereit. Die Übergabe ist in wenigen Minuten erledigt. Kurz ein paar Formalitäten für die Versicherung erledigen und das Gepäck im Fahrzeug verstauen und los gehts.

Nach einer kleinen Stärkung in Isny fahren wir auf der Landstraße in Richtung Lindau am Bodensee. Man merkt, dass das Fahrzeug fast neu ist. Es lässt sich leicht fahren und lenken. Die Umstellung vom Multivan ist nicht allzu groß, nur bei engen Kurven muss man aufpassen, dass man sie nicht zu eng nimmt (sonst fährt man schnell mit dem Hinterrad über den Bordstein). Die Strecke zwischen Isny und Lindau (B12) ist angenehm zu fahren und man kommt zügig voran. Geben 19 Uhr erreichen wir Lindau. Schnell noch ein paar Einkäufe erledigt und dann ab auf den Stellplatz. Die Frage, wo wir genau übernachten wollen, war noch offen. Nahe der Insel gibt es einen Stellplatz. Vier Kilometer südlich von Lindau einen richtigen Camping Platz. Wir entscheiden uns für letzteren. Schließlich erscheint ein Camping Platz doch angenehmer und sicherer als ein Stellplatz und, wer weiß, vielleicht hat dieser ja noch etwas mehr zu bieten…

Wir erreichen den Campingplatz gegen 20:15. Die Rezeption ist (ein wenig zu unserer Überraschung) nicht mehr besetzt. Aber das Einchecken funktioniert dennoch problemlos. Neben dem Büro sind Einfahrtkarten und Informationen für Spätankommende vorbereitet. Einfach Karte nehmen und auf einen der Stellplätze fahren.

Der Campingplatz ist nur mäßig besucht aber – trotz des nicht gerade einladenden Aprilwetters – bei weitem nicht leer. Alles macht einen sehr gepflegten Eindruck. Der See ist nur ein Paar Schritte entfernt. Vom Steg hat man einen schönen Blick auf die umliegenden Berge, den See und die Stadt Lindau.
Nach alles in allem doch gut fünf Stunden Fahrt sind wir etwas müde. Eine letzte Runde Brotzeit und ein paar Runden Skip-bo und Backgammon sind alle müde und fallen ins Bett…
Am nächsten Morgen ist es bewölkt und regnerisch. Zum Glück ist es nicht allzu kalt und der Weg zu den nahe gelegenen Duschen nicht weit. Auch der Waschbereich scheint noch recht neu, gepflegt und sauber. Nach dem Umziehen und einem kleinen Frühstück in der nahe gelegenen Bäckerei (ca. 150m außerhalb des Platzes) haben wir Zeit für Spiele mit den Kindern. Es regnet nur ab und zu sehr leicht und so spielen wir Tischtennis und Billard…
Gegen Mittag verziehen sich die Wolken und plötzlich haben wir einen richtig angenehmen, milden Frühlingstag. Eine schöne Gelegenheit für einen kleinen Abstecher nach Lindau (finden wir, die Kinder begeistert das weniger…). Die Altstadt erreicht man mit dem Auto bequem über einen Damm. Allerdings kann man dort mit dem Wohnmobil nicht parken und die Zufahrt zur Altstadt ist für Wohnmobile gesperrt.
Dank des Kreisverkehrs ist das Wenden kein Problem. Die in Lindau sehr gute Beschilderung von Stell- und Parkplätzen weist auf den ganz in der Nähe gelegenen großen Parkplatz (P1) hin. Von dort kommt man per Bus bequem in wenigen Minuten auf die Insel. Das Busticket ist sowohl in der Parkgebühr enthalten wie auch in der Gästekarte, die wir vom Campingplatz ausgehändigt bekommen haben.
Entlang der Fischergasse und dem Uferweg hat man immer wieder einen schönen Blick auf die Berge und den See. In einer Viertelstunde erreicht man den Hafen mit netten Lokalen. Auf dem Weg dort hin (oder zurück) gibt es ein originelles Café (Augustin) mit netten Sitzgelegenheiten und vielen, vielen Büchern…
Für den Nachmittag ist wieder Regen vorhergesagt und wir machen uns langsam auf den Rückweg…
Fazit:
Unser erster Wochenendausflug mit dem Wohnmobil hat der ganzen Familie großen Spaß gemacht. In der näheren Umgebung (in unserem Fall Münchens) gibt es jede Menge tolle Plätze und Orte, die es lohnt zu erleben und kennen zu lernen. Auch das Wetter muss nicht immer heiß und sonnig sein – vorausgesetzt man hat ein Fahrzeug mit Heizung. Denn klamm und feucht mag es wohl niemand. Eine moderne Heizung wärmt das Fahrzeug schnell auf, ist leise und hält es auch in der Nacht wunderbar warm. Toll wenn man in der Früh ein mollig warmes „Badezimmer“ betritt! Der Aufwand (planen, packen, umräumen…) ist nicht ganz von der Hand zu weisen aber wenn das Wohnmobil Koch- und Essgeschirr an Bord hat, hält sich der Aufwand auch in Grenzen. Ganz ohne Packen geht es ja schließlich nie, wenn man Reisen oder Ausflüge macht…
Für mich war es einfach schön ein paar freie Stunden in der Natur und an der frischen Luft zu genießen. Es macht Spaß, mit den Kindern Billard und Tischtennis zu spielen. Auch wenn Sie einen inzwischen nicht mehr gewinnen lassen… Ich freue mich schon auf unseren nächsten Ausflug mit dem Wohnmobil! Vielleicht sogar wieder in die Bodenseeregion. Nicht allzu weit entfernt, gut erreichbar und ein angenehmes Klima…
Links:
Homepage des Campingplatzes Park Camping Lindau am See
Homepage der Stadt Lindau
Dank:
Wir danken der Firma Dethleffs für die freundliche Bereitstellung des Reisemobils, ohne die dieser Beitrag nicht möglich wäre.
Weitere Fotos vom Campingplatz und dem Restaurant „Strandhaus“: