Tolles Wetter, leicht bewölkt, kein Regen vorhergesagt. Ideale Bedingungen also für eine weitere Tour in die Berge. Heute fahre ich von Lenggries über die Aueralm nach Gmund.Ausgangspunkt ist Holzkirchen. Hier kann man für 1,50 Euro direkt und problemlos quasi direkt am Bahnsteig parken. Auch an einem Samstag waren erstaunlich viele Parkplätze frei.
Holzkirchen – Lenggries
Holzkirchen ist ein guter Ausgangspunkt für Fahrten mit der Bahn ins Bayerische Oberland. Die BOB (Bayerische Oberlandbahn) bietet drei Ziele an: Schliersee und Bayerischzell, Tegernsee oder Lenggries.

Ich will nach Lenggries und möchte für die Rückfahrt aber flexibel sein. Schließlich weiß man – vor allem – mit dem eBike nicht unbedingt wie weit man kommt oder fahren möchte. Zumindest nicht in der Test- und Probierphase in der ich mich noch befinde. Die freundliche Dame am Ticketschalter empfielt mir für diesen Zweck das Oberland-Ticket. Damit bin ich für 20,00 Euro dabei und kann bis zum Betriebsschluss am heutigen Abend beliebig oft aus- und zusteigen. Für mein Rad muss ich extra zahlen: 5,50 Euro für das Tagesticket.

Der Triebwagenzug bietet für Fahrräder (sowie Kinderwagen und Rollstühle) einen extra Bereich. Tipp: am besten erkundigt man sich schon vor der Einfahrt des Zuges wo sich dieser befindet!
Der Zug war um diese Zeit (etwa 11:30) angenehme leer. So hatte ich – anders als erwartet bzw. befürchtet – kein Problem einen Platz zu finden.
Exkurs – Smartphone-Halterung
Die Fahrzeit nutze ich um die neu erworbene Smartphone-Halterung am Lenker zu befestigen. Dank des mitgelieferten Inbus kein Problem. Auch das Handy lässt sich einfach durch eine 90-Grad-Drehung darauf fixieren. So habe ich das Display endlich auch während der Fahrt gut im Blick und muss es – zum Beispiel zum Navigieren – nicht jedesmal aus der Jackentasche ziehen.

Die Halterung kostet knapp 60 Euro (z. B. Rabe-Bike) und beinhaltet einen Wetterschutz und verschiedene Klammern und Klemmen.
Ich möchte damit testen, ob die Navigation über ein Smartphone (iPhone 6) und eine entsprechende App auch in den Bergen einen Alternative sein kann zu einem (deutlich teureren) reinen Navigationsgerät. Lassen wir uns überraschen.
Lenggries
Wäre Lenggries nicht so bekannt (mit dem Brauneck quasi DAS Münchner Hausskigebiet), würde ich es als Geheimtipp bezeichnen! Der Zug fast leer, Bahnsteig und Bahnhof ebenso. Alles sehr sauber, gepflegt und ruhig. Keine Sput von Menschenmassen wie man sie an so einem Tag anderswo antrifft. Also bitte nicht weiter sagen!



Im alten und sehr schön renovierten Bahnhofsgebäude gibt es eine nette Bäckerei in der man sich noch mit dem Nötigsten versorgen kann. Tomaten und Mozzarella sind um diese Zeit leider nicht mehr zu haben…
Lenggries – Neuhüttenalm
Durch Wohngebiete und Nebenstraßen erreiche ich schnell den Ortsausgang von Lenggries und die schöne Route durch die Natur entlang dem Hirschbach hinauf zur Neuhüttenalm.
Impressionen von der Fahrt folgen im Video!
Exkurs: Navigation mit dem Smartphone
Auch auf der Tour über gut befahrbare Schotterwege ist wenig los. Ich überhole einige wenige Wanderer und Bergradler. Entgegen kommen mir ein paar (verrückte oder extrem gut geübte?) Downhillbiker in Höllemtempo. Hoffe sie haben den Ritt schadlos überstanden. Auf der Tour ist man also nicht ganz alleine außerdem ist sie gut beschildert. Aber: das muss ja so nicht sein, deshalb erscheint ein Navi auch in den Bergen als nützlich wenn nicht sogar unabdingbar.
Bevor ich 400 Euro oder mehr für ein entsprechendes Gerät ausgebe, wollte ich zunächst (im überschaubaren Voralpenland) ein paar gängige Apps ausprobieren. Heute die von „outdooractive“. Nach Verlassen der Ortschaft merkt man aber bald, dass das Netz (hier Vodafone) in den Bergen schnell auf „E“ wechselt bzw. gar nicht mehr vorhanden ist.
Was nun? Ich zeichne meine Route auf aber kann sie danach nicht mehr finden. Auch eine Navigation ist nicht mehr möglich. Hinzu kommt, dass – einige Kilometer später – auch der Akku zu schwächeln beginnt. Ich werde das Thema weiter recherchieren und mich erkundigen, ob man mit dieser oder einer anderen App auch im Offline-Modus hinreichend navigieren kann oder man doch ein spezielles Navi für die MTB und die Berge anschaffen sollte. Auch über Lesererfahrungen würde ich mich freuen!
Neuhüttenalm – Aueralm
Die Neuhüttenalm entwickelt sich so langsam zu meiner Lieblingsrast. Hier oben trifft man nur noch wenige Wanderer und Radler. Kühe laufen frei herum, es gibt ein paar wenige Sitzgelegenheiten, einen tollen Blick über die Berge und gekühlte Getränke (keine Bewirtung!).


Mein Shirt (blau, im Hintergrund auf dem Lenker zum Trocken erkennbar) ist stark verschwitzt. So einfach ist es dann also doch nicht, auch mit Motorunterstützung den Berg hinauf zu fahren. Man kommt durch den eingebauten Rückenwind deutlich schneller aber keineswegs ohne nennenswerte Anstrengung voran.
Die Tour hier hoch ist aus meiner Sicht auch für weniger geübte gut machbar. Am Anfang fährt man lange Zeit über breite Schotterwege. Später muss man das Rad wenige Meter über eine kleine Holzbrücke tragen bevor man dann über schmalere Trails die letzten Meter zur Neuhüttenalm gelangt. Dieses Streckenabschnitt gefällt mir am besten – aber er ist relativ kurz.
Von der Neuhüttenalm zur Aueralm führen wieder breite Kieswege mit einigem Aufkommen an „Bergtouristen“. An der Aueralm fahre ich vorbei und folge den Wegweisern Richtung Marienstein. Dieser Tourabschnitt beinhaltet schöne lange Abfahrten mit einigen Steigungen und schönen Blicken auf den Tegernsee.

Bei Marienstein endet die Strecke durch den Wald und man fährt durch Nebenstraßen und den schön gelegenen Golfplatz über Finsterwald nach Gmund. Von hier geht es gemütlich mit der BOB zurück zum Ausgangsort Holzkirchen.


Danke
Ich bedanke mich bei folgenden Unternehmen für die freundliche Unterstützung, ohne die dieser Beitrag nicht entstehen könnte: