Das Panorama auf 3.265 m Seehöhe und eine der längsten Skiabfahrten der Alpen sind ein Berggenuss mit Seltenheitswert. Die Marmolata, der höchsten Berg der Dolomiten, kann diesen bieten. Ein idealer Ausgangspunkt für einen Abstecher zur Marmolata ist Arabba. Über die Porta Vescovo und den Passo Padon sind die Skigebiete miteinander verbunden, so dass man problemlos mit den Skiern von einem ins andere Skigebiet „schaukeln“ kann. Die Abfahrt von der Marmolata beginnt auf gut 3.200 Metern Höhe und nötigt einen gewissen Respekt ab, ist aber breit und gut präpariert und so auch für Kinder, die entsprechend sicher auf den Brettern stehen, gut fahrbar.
Es empfiehlt sich am früheren Vormittag in Arabba zu starten , denn die Wartezeiten an den Liften zum Passo Fedaia und in Malga Ciapela, der Talstation zur Marmolata, können – vor allem bei gutem Wetter – durchaus etwas länger sein. Wer dann auf dem Rückweg von Arabba noch weiter muss, sollte dies zeitlich einkalkulieren. Wir hatten Glück: gutes Wetter, beste Schneebedingungen und für einen Ostersamstag nur wenige Skifahrer.
Von Arabba fahren wir mit der Umlaufkabinenbahn zur Mittelstation der Porta Vescovo. Von dort geht es mit dem Sessellift in Richtung Passo Padon. Eine leichte Abfahrt führt hinuter zum nächsten Sessellift hinauf auf den Passo Padon. Dort angekommen eröffnet sich ein toller Blick auf die Marmolata und den Fedaiasee. Wir fahren die lange Abfahrt hinunter bis zur Talstation der Marmolatabahn bei Malga Ciapela. Zwischendurch erkundigen wir uns nach dem Weg und erfahren, dass man ihn gar nicht verfehlen kann – es gibt schlicht nur diesen einen und der endet genau an der Talstation der Marmolatabahn.
Wir haben gehört, dass es an Tagen mit guten Bedingungen zu sehr langen Wartezeiten kommen kann. Wir haben tatsächlich Glück – oder sind einfach früh genug dran – denn zu unserer Überraschung ist die Warteschlange nur kurz und wir warten nicht länger als 15 Minuten bis zur Bergfahrt. Die Wartezeiten an den beiden Zwischenstationen sind kürzer, da dort nur wenige weitere Skifahrer zusteigen.
An der Bergstation, der Punta Rocca, gibt es eine Panoramaterrasse mit spektakulärem 360° Blick über die Dolomiten und weit darüber hinaus. An besonders klaren Tagen soll man angeblich sogar die Lagune von Venedig erkennen können. Ob das der Wahrheit entspricht, können wir an diesem Tag leider nicht feststellen. Immer geben die Wolken zumindest für ein paar Sekunden den Blick in Richtung Süden für ein paar tolle Bilder frei…
Das Wetter kann sich hier schnell ändern. Als wir ankamen, zogen die Wolken an uns vorbei und immer wieder sonnige Abschnitte bescherten eine tolle, aber für das ganz besondere Bild keine ganz perfekte Sicht. Einige Viertelstunden später hätten wir wolkenlosen Himmel für noch bessere Fotomomente gehabt, aber wir wollten weiter, denn es wartete eine der längsten und schönsten Abfahrten der Alpen auf uns: die etwa 12 km lange „la Bellunese“.
Die Abfahrt ist tatsächlich ein Traum. Pulverschnee, breit und steil aber nicht allzu schwer. Für geübte Skifahrer kein Problem. Ab der unteren Hälfte wird es flacher bis die Abfahrt dann wieder in das Stück zwischen Fedaiasee und Malga Ciapela einmündet.
Video (Einfahrt und die ersten Minuten der Abfahrt mit der Helmkamera gefilmt):
Bevor man die Talstation der Marmolatabahn erreicht, kommt man an der Talstation des Sessellifts zurück zum Passo Padon vorbei. Hier muss man sich entscheiden: noch ein Mal hinauf zum großen Skivergnügen oder wieder zurück in Richtung Arabba…
Wir haben von der Talstation bis hierher ca. 1,5 Stunden gebraucht (inklusive längerer Pausen für Foto- und Filmaufnahmen) aber es war nun schon etwa 13 Uhr. Da wir über noch ein gutes Stück über die Sellaronda zurück nach Wolkenstein mussten, entschieden wir uns für den Rückweg.
Vom Passo Padon blicken wir ein letztes Mal zurück auf die Königin der Dolomiten und fahren weiter über die schöne Nordabfahrt vom Passo Padon zurück zur Mittelstation der Porta Vescovo. Von dort fahren wir mit der Umlaufkabinenbahn zur Bergstation. Hier beginnt ebenfalls eine der schönsten und anspruchsvollsten Abfahren der Sellaronda hinunter ins Tal nach Arabba. Wer in Richtung Sellajoch muss, der verlässt die Talabfahrt auf etwa halber Strecke und quert hinüber zum Sessellift am Pont de Vauz mit dem man bequem das Pordoijoch erreicht. Von dort geht es bequem zurück zum Sellajoch und hinab nach Wolkenstein…
Links:
Karte (exemplarisch als Fußweg generiert, da als Skipisten noch nicht in Google Maps verfügbar; die Abfahrt vom Passo Padon nach Malga Ciapela muss man sich „hinzudenken“, da über Google Maps nicht darstellbar)
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