Am Freitag auf’d Nacht … so beginnt die österreichische Skifahrerhymne „Schifoan„ von Wolfgang Ambros, in der er seit 1976 das Erlebnis Schifoan (Österreichisch, Bayrisch für Skifahren, Skilaufen) im Stubaital (oder in Zell am See) besingt und als das Leiwandste (= Schönste) beschreibt, was man sich nur vorstellen kann.
Wie Recht er damit hat und ob das auch auf November zutrifft? Probieren wir es aus. Es ist gerade mal Anfang November, das Wetter (oder das sich wandelnde Klima) beschert den Bergen so früh im Jahr so viel Schnee wie nur selten. Das ruft natürlich die Skifans auf den Plan und in die Berge.
Stubaier Gletscher

Es ist über 20 Jahre her, als ich zum letzte Mal auf dem Stubaier Gletscher war. Und so früh in der Saison habe ich es überhaupt noch nie auf die Piste geschafft. Aber einmal muss man das auch erleben: Novemberskifahren auf dem Gletscher. Die Bedingungen können kaum besser sein: Neuschnee, blauer Himmel und Sonnenschein.

Novemberskifahren
Aber was ist daran besonders im November skizufahren? Finden wir es heraus.
Um uns am frühen Samstagmorgen die Fahrzeit etwas zu verkürzen, übernachten wir am schönen Tegernsee. Wir planen gegen 9 Uhr anzukommen und können so eine gute halbe Stunde länger schlafen. Ein bekannter gab uns den Tipp, nicht um 8 Uhr vor Ort zu sein, da um diese Zeit viele Skivereine versuchen mit den ersten Gondeln hinaufzufahren um die besten Bedingungen nutzen zu können.

Was wir nicht wussten: wenn man später ankommt, kann der Parkplatz an den beiden Talstationen der Bergbahnen schon voll sein. In dem Fall muss man bei Falbeson auf dem Ersatzparkplatz parken um von dort mit dem Pendelbus in einer knappen Viertelstunde zur Talstation der Eisgratbahn zu gelangen.
Als wir ankamen, wurde gerade der Parkplatz geöffnet. Die Busse kamen schnell und in relativ kurzen Abständen nacheinander. Zwischen Ankunft am Parkplatz und Ticket abholen an der Talstation verging mit Umziehen etwa eine Stunde. Verschmerzbar.

Eisgratbahn
Meine Befürchtungen, dass sich das Warten (zunächst auf den Bus) nun an der Talstation und allen weiteren Liftanlagen fortsetzt, erfüllten sich zum Glück nicht. Länger als 10 Minuten mussten wir an keinem Lift warten. Und mit der Eisgratbahn ist man in einer knappten Viertelstunde auf knapp 3.000 Meter Höhe.

Nach gut 6 Monaten Ski- und Schneeabstinenz ist es vor allem toll, die Bergwelt in ihrer ganzen weißen Pracht wieder zu erleben. Die Sicht an diesem Tag reicht weit über die vielen Gipfel hinweg Richtung Ötztal und Südtirol.

Faszination Gipfelwelten
In Bildern kann ich vieles zur Erinnerung festhalten – das Erlebnis am Berg können sie aber nicht ersetzen.





Ach ja, Skifahren waren wir natürlich auch! Gleich zu Beginn haben wir die Abfahrt vom Schaufeljoch (Top of Tyrol) zur Mittelstation der Eisgratbahn genommen – eine sportliche Herausforderung gleich zu Beginn. Leider musste ich dann feststellen, dass meine Sonnenbrille gebrochen war und ein Glas verloren hat. Zum Glück war gerade das Skitestival von Sport Scheck an der Bergstation der Eisgratbahn und ein Mitarbeiter war so freundlich, mir eine Leihbrille auszulegen – auch ohne Gutschen.

Rückfahrt
Obwohl sich die gefahrenen Pistenkilometer sicher in Grenzen halten, spüre ich die Anstrengungen deutlich in den Beinen. Um den (vermutet großen) Ansturm auf die Talfahrt (mit der Eisgratbahn) gegen Betriebsschluss der Lifte zu vermeiden, beenden wir unseren Skitag gegen 15 Uhr. Die Wartezeit ist überschaubar und auch der Bustransfer zurück zum Parkplatz funktioniert ohne langes Warten.
Fazit:
Es war ein super Tag!
Zugegeben, das Warten im Stau und am Bus war so nicht eingeplant. Aber zu glauben, man wäre der Einzige, der an so einem Tag auf die Idee kommt, Skifahren zu gehen, ist doch etwas sehr optimistisch. Tatsächlich gibt es offenbar weitauf größere Skifans als mich oder in meinem Freundeskreis, die es kaum erwarten können, wieder auf den Brettern zu stehen.
Die Schneeverhältnisse sind schon jetzt sehr gut und dürften im Laufe der nächsten Tage noch deutlich besser werden (Schneefall und niedrige Temperaturen vorhergesagt und Öffnung weiterer Liftanlagen). Gerade wurde ich gefragt, ob wir am Wochenende wieder zum Skifahren gehen können? Antwort ist leider nein, diesen Freitag klappt es nicht; da müssen wir den Skispaß leider anderen überlassen.
Tipps:
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Ausprobieren und ans Fotografieren denken
Skifahren im November – vorausgesetzt es hat viel Schnee – sollte man (mindesten) einmal gemacht haben. Fotokamera natürlich nicht vergessen oder Smartphone rechtzeitig laden (die Kälte verkürzt die Akkulaufzeit)!
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Früh ankommen
Wer an einem Novembersonntag bei Sonnenschein und Neuschnee auf den Gletscher möchte, sollte nicht viel später als 8 Uhr an der Talstation ankommen. Sonst heißt es auf dem Ausweichparkplatz bei Schaller parken und mit dem Pendelbus hinauf zur Talstation fahren. Zeitverlust!
Weitere Informationen:
- Pistenplan (Link)
Danke:
- Ein besonderer Dank gilt dem freundlichen Mitarbeiter von Sport Scheck, der mir gegen Hinterlegung meines Ausweises eine Leihbrille (Uvex) zur Verfügung stellte. Ohne Brille auf dem Gletscher macht das Skifahren nur wenig Spaß. Daumen hoch, danke, super Aktion!
- Ein herzliches Dankeschön auch an das Team der Stubaier Gletscherbahnen für die freundliche und unkomplizierte Unterstützung durch Bereitstellung von Pressekarten ohne die dieser Beitrag nicht hätte entstehen können.
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