Nach sieben Jahren Campingurlaub im Zelt und Wohnmobil entscheiden wir uns Anfang des Jahres 2017 für einen eigenen Wohnwagen. Was wir mit unserem Hobby Excellent 540 UL erleben, erzählen wir Euch in diesem Blog. Dieser wird laufend aktualisiert. Immer wieder reinschauen lohnt sich also …
Ziele dieses Blogs sind
- all die vielen schönen Erinnerungen für uns und unsere Familie festzuhalten
- uns mit anderen Familien und Campingfreunden auszutauschen, Tipps und Anregungen zu geben
Aktualisierung am 26.4.2019:
Ich habe mich entschieden, diesen Beitrag neu zu strukturieren. Der älteste Beitrag steht nun ganz oben, der jüngste am Ende. Das erleichtert das Lesen, weil man nicht immer rauf und runter scrollen muss und irgendwann die Orientierung verliert. Im Zuge dieser Überarbeitung habe ich auch einige Inhalte redaktionell überarbeitet, gekürzt oder ergänzt. is.
Als Logbuch soll dieser Blogbeitrag einen möglichst komprimierten Überblick über relevante Themen und Reisen geben. Nach und nach werde ich über einzelne Reiseziele und Themen – wie zum Beispiel die vielen „Perlen am Wegesrand“ – in eigenen Beiträgen berichten.
Wenn Ihr Tipps und konstruktive Kritik habt, freue mich mich darüber genaus wie über jeden Like und Follower.
Inhalt:
2017
#01 | WIE WIR ZU UNSEREM WOHNWAGEN KAMEN
#02 | JUNI 2017 | FORMALITÄTEN
#03 | JULI 2017 | TESTFAHRT THERME ERDING
#04 | JULI 2017 | ABSCHIED VOM ZELT
#05 | AUGUST 2017 | ERSTER URLAUB MIT DEM EIGENEN WOHNWAGEN
Hier geht es zu den Beiträgen aus dem Jahr 2019
2017
#01 | WIE WIR ZU UNSEREM WOHNWAGEN KAMEN
Warum ein Wohnwagen?
Unsere Kinder und wir lieben das Reisen und das Campen. Als Kind habe ich viele schöne Reisen mit meinen Eltern erleben dürfen. Kreuzfahrten, Flugreisen, Club-, Ski- und natürlich auch Campingurlaube. Die schönsten Momente liegen oft in den ganz einfachen Erlebnissen. Und diese hatte ich – auf dem Campingplatz.
Im Jahr 2010, als unsere Kinder 6 Jahre alt waren, und wir öfter ans Meer fahren wollten, haben wir uns dafür ein großes Zelt gekauft. Schlafen im Zelt – Essen im Restaurant. Praktisch eine komfortable Art des Campens ohne großes Fahrzeug. Irgendwann merkt man, dass dies ganz schon ins Geld geht – vor allem, wenn man auf einem teuren Campingplatz Ferien macht. Dann beginnt man selbst zu kochen und hat immer mehr Geschirr etc. im Gepäck. Bis es dann irgendwann zu viel wird, die Kinder größer werden. Im Jahr 2014 haben wir uns dann zum ersten Mal ein Wohnmobil ausgeliehen (näheres im Blogbeitrag zu dieser Reise). Es folgten weitere Reisen mit dem Leihwohnmobil in den Jahren 2015 und 2016 – zuletzt sind wir mit einem schicken Gefährt sogar bis nach London gefahren (näheres dazu in diesem Beitrag).
Einmal haben wir uns einen Wohnwagen gemietet. Für eine Woche auf dem Camping Union Lido. Die Erfahrung war nicht die beste. Das gute Stück hatte wohl schon einige Jahre auf dem Buckel und war – schon alleine wegen seines Geruchs – nicht das große Highlight. Insgesamt erschienen mir Wohnwagen auch immer eher „spießig“ oder gar „hempelig“ zu sein – ohne dies hier negativ bewerten zu wollen. Nur sind Geranien und Nylonvorhänge einfach nicht mein Ding.
Dennoch waren zwei Dinge klar:
Die Wetterabhängigkeit bei Reisen mit dem Zelt – vor allem bei der An- und Abreise wurde mir immer mehr zur Last. Ich möchte einfach kein großes, schweres Zelt auf- oder abbauen müssen, wenn es regnet und die Kinder im Auto quängeln.
Ein Wohnmobil – vor allem „vollgepackt mit Kind und Kegel“ – ist toll aber nicht wirklich mobil. Wenn man mal an einem Ort angekommen ist und seine Siebensachen dort ausgepackt hat, fährt man nicht so einfach mal weiter zum nächsten Ort oder zum Supermarkt.
Eine gute Lösung scheint ein Wohnwagen zu sein. Neben den genannten Vorbehalten, kam allerdings noch hinzu, dass es mir sehr stressig erschien, ein großes, schweres „Teil am Haken“ durch die Landschaft und vor allem enge Mautstellen zu ziehen. Andererseits dachte ich mir, andere schaffen das auch! Also haben wir uns auf das „Abendteuer Wohnwagen“ eingelassen und im Frühjahr 2017 begonnen, uns so richtig darauf zu freuen.
Ergänzend sei gesagt, dass die verschiedenen Arten von „Festunterkünften“ wie mobile Homes, Bungalows etc. für mich keine wirkliche Alternative sind. Sicher gibt es tolle Objekte – aber diese muss man früh buchen. Wenn man lieber spontan sein Ziel auswählt und damit spät dran ist, muss man nehmen was noch verfügbar ist. Und das ist oft – nicht der Rede wert.
Welchen Wohnwagen?
In den letzten Jahren, genauer gesagt seit 2014, haben wir erste und gute Erfahrungen mit Wohnmobilen von Carado und Dethleffs gemacht (und über einige dieser Reisen berichtet). Mit Wohnwagen haben wir uns bisher so gut wie nicht beschäftigt. Weder mit Größe, Länge, Gewicht, Grundriss, Preis oder Hersteller und Produktvarianten.
Welchen Grundriss?
Mit Freunden, die sich in etwa zur gleichen Zeit ebenfalls einen Wohnwagen kauften, haben wir über das Thema „Rundsitzgruppe“ gesprochen. Hier wurde schnell klar, es geht um die Frage „große Sitzgruppe“ oder Stockbetten. Letztere wollten wir keinesfalls, denn das würde nicht mehr zum Alter der Kinder passen und diese wären später, wenn die Kinder im Zelt schlafen oder alleine in den Urlaub fahren, schlicht überflüssig. Also: Rundsitzgruppe. Diese lässt sich in wenigen Sekunden umbauen in ein geräumiges Bett für 2 Kinder.
Nächste Frage: wie wollen die Eltern schlafen? Es gibt drei Alternativen. Queen-Size-Bett, Einzelbetten oder französisches Bett. Anfangs gefällt uns die Variante mit dem französischen Bett. Später entscheiden wir uns für Einzelbetten – mit ausziehbarem Lattenrost durch den sich die beiden Einzelbetten in eine große „Schlaflandschaft“ verwandeln lassen (Foto folgt).
Ein kleines aber für uns wichtiges Detail: die Variante „Rundsitzgruppe“ gibt es in (mindestens) zwei Ausführungen. Zum einen mit einem „quadratischen“ Tisch (wie oben abgebildet. Zum anderen mit einem Tisch, bei dem Sitzflächen wie auch die Tischkanten unterschiedlich lang sind. Bei genauerem Nachdenken haben wir uns bewusst gegen diese Option entschieden.
Größe, Länge und Gewicht?
Ergeben sich mehr oder weniger aus dem Grundriss oder hängen damit zusammen. Mit den Einzelbetten und einer relativ großen Sitzgruppe geht eine gewissen Länge einher. Der 540 UL ist 7.291 mm lang, 2300 mm breit und hat eine technisch zulässige Gesamtmasse von 1.750 kg. Die Masse des fahrbereiten Fahrzeugs liegt bei 1.378 kg.
Ausschlaggebend für das Gewicht hat nicht zuletzt das „Zugfahrzeug“. Hier empfiehlt sich ein Blick in den KFZ Schein und ein entsprechendes Beratungsgespräch mit dem Verkäufer.
Hersteller?
Aufgrund der jahrelang guten Erfahrungen mit Dethleffs (Wohnmobilen) beschäftigten wir uns intensiv mit einem Dethleffs. Zumal Dethleffs mit dem c’go ein ganz neues und günstiges Konzept in modernen Designvarianten anbietet. Unsere Wahl fiel auf einen 495 FR für 13.999 Euro Listenpreis. Allerdings mussten wir bald feststellen, dass es gar nicht so leicht ist, diesen Wohnwagen zu bekommen. Der nächstgelegene Händler, der dieses Modell vorrätig hat, liegt 450 km entfernt. Kann doch nicht sein, denke ich, dass es im Raum München keinen unseren Vorstellungen entsprechenden Dethleffs gibt. Wir fahren zu einem großen Händler in der Nähe von München und wollen uns die verfügbaren Dethleffs Modelle ansehen, die für uns – auch neben dem 495 FR – in Frage kommen könnten. Leider war an diesem Tag der Spezialist für Dethleffs Wohnwagen im Urlaub und kein Kollege konnte uns sagen, welche in Frage kommenden Modelle sofort oder zeitnah verfügbar wären.
Die Pfingstferien standen vor der Tür. Unser Ziel war, über das letzte Ferienwochenende mit unserem neuen Wohnwagen ein paar Tage in den (Kurz-)Urlaub zu fahren. Also hatten wir ein wenig Zeitdruck und sahen uns bei anderen Händlern um, welche Modelle zeitnah und mit überschaubarem Kostenaufwand verfügbar sind. Fündig wurden wir dann bei Hobby.
Zunächst blieben wir bei der Ausstattung, so wie sie der c’go hatte. 495, Rundsitzgruppe, französisches Bett. Parallel sahen wir uns den 540 mit ähnlicher Ausstattung aber Einzelbetten an. Ein solches Modell war verfügbar, kostete aber gleich über 22.000 Euro. Mit Klimaanlage. Wollten wir aber nicht und an erster Stelle musste die „1“ stehen. Nach längeren Recherchen und Gesprächen mit unserem Verkäufer bot uns dieser einen 540 UL, Modell 2017, ohne Klimaanlage für rund 19.500 Euro an.
Entscheidung
Das Angebot für den 495 UFE zu 18.990 Euro (sogar inklusive Vorzelt) war eigentlich unschlagbar. Dennoch fühlten wir uns mit dem französischen Bett nicht 100% wohl. Perfekt wären schon die Einzelbetten mit dem ausziehbaren Lattenrost. Da der Preis hierfür immer noch die „1“ an erster Stelle hatte, entschieden wir uns für den 540 UL Excellent. Jetzt freuen wir uns auf den 14.7.17 wenn wir unser neues fahrbares Apartment abholen und sind gespannt, wo die erste Fahrt hingeht ….
Was ist noch zu tun?
Die Papiere (Fahrzeugbrief und EG Übereinstimmungsbescheinigung) haben wir erhalten. Vor der Abholung geht’s nun noch um die Formalitäten wie Versicherung, Zulassung etc. und den Kauf des nötigen Zubehörs.
Wer hat Erfahrung mit der Versicherung von Wohnwagen? Welche Versicherung (Gesellschaft) ist empfehlenswert? Sollte es dieselbe des „Zugfahrzeugs“ sein? Unbedingt Vollkasko oder reicht Teilkasko? Viele, viele Fragen … Freue mich auf Tipps!
#02 | JUNI 2017 | FORMALITÄTEN UND ABHOLUNG
Fahrzeugbrief
Juhu! Unser erster Wohnwagen ist da! Noch nicht ganz aber immerhin der Fahrzeugbrief! Dieser kam vor wenigen Tagen mit der Post bei uns zu Hause an. Und am 14. Juli können wir auch unser neues Zimmer auf vier Rädern abholen!
In den nächsten Tagen, Wochen, Monaten und Jahren werden wir über unsere Erfahrungen mit unserem neuen Hobby Excellent 540 UL berichten.
Versicherung
Vor zwei Wochen habe ich die Frage ins Forum gestellt, ob jemand eine Versicherung für Wohnwagen empfehlen kann. Nicht alle Versicherer bieten diesen Schutz an …
Im Vorfeld habe ich bei vier Versicherungsunternehmen Angebote angefragt. Zwei bekannte größere Versicherer lagen im Preis nah beieinander, ein Online-Versicherer teilte nach zwei (!) Wochen mit, dass er für Wohnwagen keine Versicherung anbietet. Die vierte Option haben wir auf Empfehlung von „Der Freistaat“ erhalten: ein auf Wohnwagen- und Wohnmobile spezialisierter Makler in der Nähe von Augsburg bietet attraktive Konditionen, sowohl was den Deckungsumfang als auch die Prämien angeht.
Für das Paket bestehend aus Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung bezahlen wir (ohne GFK Dach) 334 Euro pro Jahr (bei einer Selbstbeteiligung von 1.000 Euro bei Vollkaskoschäden und 150 Euro bei Teilkaskoschäden jedoch 500 Euro bei Elementarschäden). Andere Angebote lagen um gut 200 Euro darüber (jedoch bei einer einheitlichen Selbstbeteiligung von 300 Euro auch bei Elementarschäden).
Klar, man muss abwägen was man will. Wir vertrauen auf den Makler und den Schutz im Zeichen der Burg (die Deckung erfolgt über die Nürnberger Versicherung).
Unterschiede im Deckungsumfang
Noch vor einigen Jahren war es nicht unbedingt nötigt, die Bedingungen der Versicherer zu vergleichen. Die Deckung war historisch bedingt praktisch identisch. Allenfalls im Preis und in der Regulierungspraxis (=Leistung im Schadenfall) gab es Unterschiede.
Heute ist es durchaus ratsam, sich die Bedingungen genauer anzusehen. Unterschiede fielen mir auf bei der Deckung von
- Zusammenstoß mit Tieren
- Fährrisiken (z. B. Untergang, Überbordspülen, Havarie Gross … )
- Reifenplatzern und Rangier- oder Schlingerschäden
Beim Zusammenstoß von Tieren bezahlen manche Versicherer nur bei Unfall mit „Haarwild“ während andere auch bei Zusammenstoß mit Pferden, Rindern, Schafen oder Ziegen bezahlen. Soweit zu den Unterschieden in den Bedingungen. Wie häufig das eine oder andere in der Praxis vorkommt ist natürlich eine andere Frage …
Ich würde mich freuen über Eure Erfahrungen bei konkreten Schadenfällen zu erfahren!
Abholung
Das Warten hat ein Ende. Am Freitag, den 14. Juli 2017 um 14:30 sind wir zur Übergabe unseres ersten eigenen Wohnwagens verabredet. Wow, endlich ist der da. Ein wenig Bammel vor der ersten Fahrt habe ich aber auch. Denn schließlich ist das „Ding“ ja ein gutes Stück breiter als das Zugfahrzeug (Mazda 5) und muss entsprechend vorsichtig (Seitenabstand!) gezogen werden. Ich bleibe aber optimistisch. Schließlich will ich mich freuen und (der Bundeswehr sei Dank) schon einige Erfahrungen mit dem Ziehen und Rangieren von Anhängern gemacht. Ich gehe davon aus, dass man das nicht verlernt. Und (gefühlte) Millionen anderer bekommen das schließlich auch gut hin …

Letzte Schritte
Kurz nach halb vier kommen wir an. Unser „Neuer“ bekommt gerade noch sein letztes „Finish“ in der Waschanlage. Zeit für die Formalitäten.
- Prüfbescheinigung für die Flüssiggas-Anlage
Wir erhalten die Prüfbescheinigung der Neuinstallation (weißes Blatt) sowie eine Folgebescheinigung (gelbes Blatt). Wichtig: die Prüfung der Flüssiggas-Anlage ist alle 2 Jahre zu wiederholen.
- 5-Jahresgarantie für die Dichtigkeit der Aufbauverbindungen
Wichtig: die (kostenpflichtige) Dichtheits-Inspektion muss jeweils nach 12 – 14 Monaten nach Fahrzeugübernahme durch eine autorisierte Fachwerkstatt durchgeführt werden.
- Rechnung
Die Rechnung ist Grundlage für die (Kasko-) Versicherung des Wohnwagens da die Prämie (u. A.) vom Neupreis (inkl. fest verbautem Zubehör) abhängig ist.
Alles ist ordentlich verpackt in einer Handlichen Bordtasche. Als nette Geste bekommen wir noch einen Rabattgutschein (10%) für einen einmaligen Einkauf im Freistaat MEGA STORE sowie für einen Campingaufenthalt für eine Familie mit Wohnwagen am Walchsee in Tirol (3 Nächte).
Die Formalitäten sind schnell erledigt. So haben wir noch etwas Zeit um uns im Mega Store nach „unvermeidbarem“ Zubehör umzusehen: Verbreiterung der Außenspiegel, Gasflasche, WC Tabs. Ansonsten wollen wir uns erstmal auf vorhandene Camping-Utensilien beschränken. Und eine – sehr sinnvolle – Einstieghilfe sowie ein Fußabstreifer liegen schon im Fahrzeug.

Einweisung
Der Wohnwagen wird uns von „vorne bis hinten“ ausführlich gezeigt und routiniert erklärt: Anschluss der Elektrik, Funktion von Stützrad, Kupplung und Handbremse, Stauraum und Anschluss der Gasflasche, Sanitär-Anlage, Stauraum, Lampen und Heizung, Wassertank und Therme … Alles ist (bestimmt) auch nochmal im Bedienungshandbuch gut beschrieben denn merken kann man sich das wohl kaum alles (egal ob vor Aufregung oder mangels hinreichend technischem Verständnis … ).
Letzte Handgriffe sind der „Einbau“ der Gasflasche, das Anbringen des Kennzeichens am Wohnwagen sowie der Spiegelverbreiterung am Zugfahrzeug. Und natürlich, wie wir es in der Fahrschule gelernt haben: Licht und Blinker prüfen!

Los geht’s!
Nach der professionellen und freundlichen Einweisung haben wir nur noch zwei Dinge zu tun: Rechnung bezahlen und (endlich ! ) unser neues mobiles zu Hause vom Hof fahren … !
Die erste Fahrt
Ich fahre langsam los und merke eigentlich gar nicht, dass ein Anhänger am „Haken“ hängt. Platz ist überall genug aber es ist schon ein etwas mulmiges Gefühl wenn man um eine enge Kurve fährt und gar nicht mehr sieht, ob der Anhänger vielleicht zu weit ausschert … Aber ich lerne auch schnell, dass ich einfach vertrauen haben muss, dass da hinten nichts anderes passiert als das, was ich beim Fahren auch erwarten würde. Bei engen Stellen oder wenn ich mir unsicher bin, bitte ich meine Frau oder eines der Kinder um Einweisung. Das hat noch immer bestens geklappt.
Nach einer kurzen Stärkung (eine amerikanische Fast-Food-Kette ist zum Glück ganz in der Nähe denn die Imbiss-Stube auf dem Freistaat-Gelände ist nach 18 Uhr geschlossen) fahren wir auf die Autobahn in Richtung München. Einbiegen und auf den Beschleunigungsstreifen fahren funktioniert wunder bar. „Beschleunigung“ definiert sich mit einem Wohnwagen allerdings etwas (ganz) anders also ohne … Also den gleichnamigen Streifen möglichst bis zum Erreichen der Höchstgeschwindigkeit ausnützen und hoffen, dass von hinten kein LKW mit 100 km/h heran rauscht. Höchstgeschwindigkeit heißt in diesem Fall übrigens 80 km/h – wenn das Zugfahrzeug leichter ist als der Anhänger.
In Richtung München erwartete uns ein richtig starkes Gewitter (die Wetterlage hat uns übrigens das geplante Wochenende am See vermasselt). Die Fahrt auf der Autobahn ist stressfrei und eher monoton. Das wird unsere künftige Reisegeschwindigkeit sein! Also am besten schnell dran gewöhnen und eine positive Einstellung dazu finden (Meditation während der Autofahrt oder so ähnlich). In München sind die Straßen dann etwas schmaler auf der Autobahn und hier heißt es dann wirklich: (höchste) Konzentration! Diese ist aufrecht zu halten bis man den Wohnwagen abstellt. Wie das funktioniert, haben wir vor gut 2,5 Stunden in der Einweisung gelernt: Stützrad absetzen, abkuppeln, Seitenstützen ausfahren und Handbremse ziehen. Das war’s dann. Für heute …
Kosten für Zulassung und Zubehör:
- Neuzulassung € 37,80 (+ ca. € 9,00 für Nummernschild)
- Sanitärpulver (Quanten, Tabs, geruchsneutral) € 15,95
- Spiegel-Set (Brunsgard) € 74,95
- Gasflasche (11kg, grau, Stahl) € 44,95
- Gasfüllung (11kg, Stahl) € 24,95
#03 | JULI 2017 | TESTFAHRT THERME ERDING

Bevor es Mitte August auf große Fahrt geht, wollen wir den Wohnwagen natürlich einmal einem Praxistest unterziehen. Anders gesagt: wir sind einfach neugierig und können es kaum erwarten endlich mit unserem Neuen in den Urlaub zu fahren.
Ziel unserer ersten Testfahrt am 21.7.2017 ist die Therme Erding. Über die Autobahn (Ausfahrt Anzing) und die Flughafentangente erreichen wir die Therme bequem und ohne Probleme.
Den direkt an das Gelände der Thermen angrenzenden Wohnmobilstellplatz haben wir vorher recherchiert und die Platzverfügbarkeit angefragt. Als wir ankommen ist der Platz schon gut belegt aber wir finden dennoch einen angenehmen Stellplatz für Wohnwagen und Auto. Für einen Tag bezahlen wir 12€ zuzüglich Strom.



#04 | JULI 2017 | ABSCHIED VOM ZELT
Jedem Anfang wohnt ein Abschied inne… Na ja, so oder so ähnlich. Jedenfalls soll unser jahrelanger, treuer Begleiter nicht unerwähnt bleiben! Nur zu gut habe ich noch in Erinnerung, wie wir damals zu unserem Zelt gekommen sind und wie viele gute Dienste es uns erwiesen hat. Gekauft hatten wir es im Juli 2010 bei Bergzeit in Otterfing zu 699,95 Euro. Acht Jahre sind wir damit in den Pfingst- und / oder Sommerurlaub gefahren und haben darin so manches Gewitter, Starkregen und Stürme gut überstanden. Inklusive kalter Nächte in den Pfingstferien 2013 bei Tagestemperaturen um die 12 Grad. Tipp: Heizlüfter besorgen (aber nie alleine lassen!).

Als wir das Zelt im Juli verkaufen ist schon ein wenig Wehmut dabei. Wir wünschen dem Käufer ebenso schöne Urlaube wie wir sie damit hatten!
#05 | AUGUST 2017 | ERSTER URLAUB MIT DEM EIGENEN WOHNWAGEN
Seit unser neuer Wohnwagen (ein Hobby 540UL) vor der Türe steht, haben wir plötzlich wieder Platz im Keller. Das Zelt mit seinem sperrigen und schweren Gestänge ist verkauft. Die übrige Campingausrüstung (Tisch, Stühle, Regale etc.) lässt sich bequem im Wohnwagen verstauen. Kleidung, Kosmetik und Badesachen finden ihren Platz in den zahlreichen Staufächern im Wohnwagen, Grill und Vorzelt im Kofferraum des Autos.

Die Anreise
Am Samstag den 12.8.2017 geht’s los in Richtung Italien. Genau gesagt machen wir einen kleinen Umweg über Erding um dort mit einer guten Freundin ihren 50. Geburstag zu feiern. Aber wir haben keine Reservierung und wollen nach Möglichkeit am Sonntag früh morgens am Campingplatz ankommen. So ist die Party kurz vor ihrem Höhepunkt als wir gegen Mitternacht losfahren.

Unser Mazda 5 ist für das Ziehen des Wohnwagens ausreichend aber nicht üppig motorisiert. Zum ersten Mal wird uns das am Irschenberg bewusst. Im Dritten Gang stemmt er diese erste größere Herausforderung.
Über die Tauernautobahn kommen wir gut und zügig ohne viel Verkehr oder gar Staus voran. Mit mehreren Pausen halten wir durch bis zur Ankunft in Cavallino. Tipps für Zwischenstopps findet Ihr in diesem Forum (schon etwas älter) oder hier. Wir hatten zwischenzeitlich überlegt, am Rastplatz Lungau Zederhaus oder später bei Villach zu schlafen, uns aber letztlich dagegen entschieden (wirkt alles etwas uneinladend mitten in der Nacht und so richtig müde waren wir auch nicht).
Tanken … In den letzten Jahren sind wir immer bei Villach West abgefahren um bei der Jet Tankstelle auf dem Weg nach Villach Warmbad eine Tankpause einzulegen. Diesmal standen wir hier vor verschlossenen Türen (und Zapfsäulen) denn die Tankstelle öffnet erst um 6 Uhr (6:00 – 23:00). Also fahren wir weiter auf die Autobahn und tanken dort zu entsprechend höheren Preisen. Mit Leberkässemmel und Kaffee stärken wir uns bei Sonnenaufgang für die Weiterfahrt.


Gegen 8 Uhr erreichen wir unseren Stamm-Campingplatz Union Lido. Vor drei Tagen wurde die ganze Region und auch der Campingplatz recht stark von einem Tornado getroffen. So stehen erst einmal weniger Stellplätze zur Verfügung als üblich. Bedauerlicherweise müssen auch viele Urlauber ihren Aufenthalt abbrechen weil Zelt oder Wohnwagen mehr oder weniger stark beschädigt wurden oder durch das Erlebnis das Urlaubsgefühl stark beeinträchtigt wurde. Vor Ort bemüht man sich um Normalität. So bekommt man nur wenig mit wie viel tatsächlich passiert ist. Am meisten erfahre ich dazu über die sozialen Netzwerke und die Pressechefin des Campingplatzes.
Insgesamt wurden mehrere Hundert Bäume alleine am Union Lido beschädigt oder entwurzelt. Glücklicherweise kamen bei dem Unwetter keine Menschen ums Leben. So stellt sich bei Gästen wie auch den Mitarbeitern des Campingplatzes relativ schnell „Normbetrieb“ ein.
Unser Stellplatz auf dem Union Lido
Nach Ankunft, Aufbau und ein wenig Schlaf suche ich erstmal nach unserem langjährigen Camping-Spezl „Schorsch“. Er verbrint seit Jahren fast den ganzen Sommer im Zelt auf dem Union Lido und irgendwie bin ich etwas in Sorge wie er den Sturm überstanden hat. Nach kurzer Suche habe ich seine Zeltlandschaft entdeckt und auch den Schorsch gefunden. Alles gut, nichts passiert und immer frohen Mutes: „a so a Sturm der duat doch uns nix, mia san doch oide Camper … „. Na dann, das ist doch mal eine gute Einstellung. Also auf ins Urlaubsvergnügen …


Rund um den Campingplatz
Ausflug nach Venedig
Die Stadt hat mit Ihren, je nach Sprache, vielen Namen – Venedig, Venezia, Venice, Venise, Velence, Venedik, Venetsia, Venecija – beeindruckt mich Jahr für Jahr immer wieder aufs Neue.

Schon vor Jahren habe ich einen Beitrag veröffentlicht, wie man ganz einfach von Cavallino aus in die vielleicht schönste Stadt der Welt kommt. Hier ein paar Eindrücke aus 2017

Neue Erfahrungen mit dem Wohnwagen
Camping kann sehr viel Spaß machen und erholsam sein. Allerdings gibt es auch ein paar Dinge, die man wissen sollte oder einfach lernen muss. Am besten nicht erst aus Erfahrung und einem Schaden.
Auch während unseres Aufenthaltes gab es einen mächtigen Sturm. Viele, die noch den Tornado vor ein paar Tagen miterlebt haben, sind weinend in die Waschhäuser geflüchtet. Wir haben uns im Wohnwagen verschanzt und gehofft, dass es uns nicht allzuschlimm trifft.
Eine Böe kann schon eine Böe zu viel sein! Bei einem Platznachbarn hat der Sturm die Markise plötzlich aus der Verankerung gerissen und wie ein Handtuch über den Wohnwagen gelegt. Dann teuer werden. Wir hatten glücklicherweise vorher den Tipp bekommen, unbedingt ein Sturmband anzubringen. Das hat geholfen, alles blieb heil.

Von größeren Unglücken sind wir glücklicherweise verschont geblieben. Ein paar kleinere Reparaturen werden aber doch nötig sein. Ich werde mal beim Händler bzw. Hersteller nachfragen, ob das unter die Garantie fällt oder als Verschleiß hingenommen werden muss und über das Ergebnis informieren.
Der Beitrag ist in Bearbeitung …
Rückreise
Knapp drei Wochen liegen hinter uns. Und ausgerechnet am Tag der Abreise regnet es. Und zwar in Strömen. Vorzelt und Markise haben wir schon am Vortag abgebaut und verstaut aber auch mit Wohnwagen kommt man im strömenden Regen gar nicht so leicht weg. Ein paar Handgriffe sind immer noch zu tun und letztlich muss der Caravan ja auch noch an den Haken – und dafür in die entsprechende Position gebracht werden.

Erfahrene Camper wissen das und fahren wohl schon am Vorabend ab, wenn für den nächsten Tag Regen vorhergesagt ist! Aber gut, es soll ja bald aufhören. Und so ist es auch. Doch dann die nächste Überraschung: auf den Moment haben nicht nur wir gewartet und so reihen wir uns brav ein in eine lange Schlange hinaus aus dem Campingplatz in Richtung Depot in Jesolo…

Die Formalitäten sind schnell erledigt. In ein kleines Formular (in italienischer Sprache) werden unsere Daten eingetragen, die Kosten für das Depot bezahlt und los geht’s in Richtung Autobahn. Wir entscheiden uns wieder über die angenehm zu fahrende Route über Cortina d’Ampezzo und die Brenner-Autobahn.
Zahlen, Tipps & Fakten
Autobahngebühren:
Tarvisio – San Dona di Piave (I): 19,50 Euro
Treviso Süd – Belluno (I): 5,50 Euro
Brennerautobahn (A): 9,00 Euro
Autobahn Vignette für zehn Tage (A): 8,90 Euro
Benzin Super 95′:
Kufstein (A): 1,13 Euro / Liter
Autobahn (A): 1,39 – 1,44 Liter (Zederhaus, Arnoldstein)
Italien zwischen 1,40 und 1,55
1 Kugel Eis 😋 😏:
… am Campingplatz 1,40 (2016: 1,40 | 2015: 1,30 … )
… in Venedig +/- 2,00
Veranstaltungen Union Lido (Saison 2017):
http://www.unionlido.com/de/unterhaltungsangebot/events
Von Punta Sabbioni nach Venedig:
Parken: ganzer Tag 7 Euro, halber Tag 5 Euro
24h Ticket (Schiff ohne Bus): 20,00 Euro pro Person
Hier geht es weiter mit den Beiträgen aus dem Jahr 2018
Gratuliere zum neuen Wohnwagen
Haben unseren auch letzte Woche geholt. Einen 560UL Excellent.
Haben uns genauso gefreut wie ihr.
Der Reisebericht von euch spiegelt sich mit dem von uns. Haben genau das selbe erlebt.
Wünschen euch immer gute Fahrt und wunderschöne Urlaube.
Wow, das klingt wirklich fantastisch. Da bekomme ich auch gleich Lust. Obwohl ich mir noch eine sicher war, ob sich so ein Camper für mich lohnt. Hatte daher mal an einen Probelauf mit einer Camper Vermietung gedacht, aber bisher kam immer ein Urlaub mit Flugzeug in den Weg… 😉
Super geschriebener und informativer Artikel :-). In diesen Blog werde ich mich noch richtig einlesen
Eine Kindheit mit regelmäßigen Campingurlauben stelle ich mir sehr schön vor. Ich selbst bin mit dem Campen nicht wirklich groß geworden, weshalb ich umso glücklicher darüber bin, dass ich zu meiner Studentenzeit auf Leute getroffen bin, die mir das Campen gezeigt haben. Seitdem vergeht kaum ein Jahr mehr, in dem wir uns kein Wohnmobil für einige Sommertage mieten.